Geschichte der Reichsverteidigung/ History of the Defence of the Reich

Reichsverteidigung ist die Bezeichnung für die strategische Verteidigungsluftkampagne der Luftwaffe der Streitkräfte von Nazi-Deutschland über das von Deutschland besetzte Europa und Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Ihr Ziel war es, die Zerstörung deutscher Zivilisten, militärischer und ziviler Industrien durch die Westalliierten zu verhindern. Die Tag- und Nachtluftschlachten über Deutschland während des Krieges umfassten Tausende von Flugzeugen, Einheiten und Lufteinsätze, um der strategischen Bombenkampagne der Alliierten entgegenzuwirken. Der Feldzug war einer der längsten in der Geschichte des Luftkrieges und mit der Schlacht im Atlantik und der alliierten Blockade Deutschlands der längste des Krieges. Die Jagdstreitkräfte der Luftwaffe verteidigten den Luftraum des von Deutschland besetzten Gebiets gegen Angriffe, zuerst durch das RAF Bomber Command und dann gegen die United States Army Air Forces (USAAF) in der Combined Bomber Offensive.

In den Anfangsjahren war die Luftwaffe in der Lage, den alliierten strategischen Luftstreitkräften eine Reihe von Niederlagen zuzufügen. 1939 war das Bomber Command der Royal Airforce gezwungen, nachts zu operieren, da uneskortierte schwere Bomber bei Tageslicht zu leicht verloren gingen. 1943 erlitt die USAAF bei Tageslicht mehrere schwere Rückschläge und brach die Offensive über Deutschland im Oktober 1943 daher zunächst ab. Die Briten bauten ihre Bombertruppe auf und führten Navigationshilfen und -taktiken wie den Bomberstrom ein, die es ihnen ermöglichten, immer größere Angriffe mit einer akzeptablen Verlustrate durchzuführen. Die USAAF stellte die North American P-51 Mustang vor, einen Jäger der in der Lage war, die USAAF-Bomber bei Tageslicht zu und von ihren Zielen zu eskortieren. Mit neuen Jagdtaktiken erlangte die 8. US-Luftflotte, Spitzname „Mighty Eighth“ im Frühjahr 1944 die Luftüberlegenheit über Nazi-Deutschland gegen die Luftwaffe.

Amerikanische strategische Bombenangriffe im Juni und Juli 1944 beschädigten 24 synthetische Ölwerke und 69 Raffinerien schwer, was 98% aller deutschen Flugbenzinanlagen stoppte und die monatliche synthetische Ölproduktion auf 51.000 Tonnen senkte. Nach diesen Angriffen konnten die Wiederaufbaubemühungen im folgenden Monat nur vorübergehend 65% der Flugbenzinproduktion zurückbringen. Im ersten Quartal 1944 produzierte Nazi-Deutschland 546.000 Tonnen Flugbenzin, wobei 503.000 Tonnen aus synthetischem Kraftstoff durch Hydrierung stammten. Die Reserven an Flugbenzinvorräten waren seitdem auf 70% im April 1944, auf 370.000 Tonnen im Juni 1944 und auf 175.000 Tonnen im November gesunken. Die gezielte gezielte deutsche Öl- und Treibstoffproduktion führte zu chronischen Treibstoffknappheiten, einer starken Einschränkung der Flugausbildung und einer weiteren beschleunigten Verschlechterung der Pilotenqualität verringerte die Kampfkraft der Luftwaffe in den letzten Monaten stetig. Bis zum Ende des Feldzuges zählten die amerikanischen Streitkräfte die Zerstörung von 35.783 feindlichen Flugzeuge, die RAF zählte 21.622 vernichtete Flugzeuge, so daß insgesamt 57.405 deutsche Flugzeuge zerstört wurden. Die USAAF warf 1,46 Millionen Tonnen Bomben auf das von den Achsenmächten besetzte Europa ab, während die RAF 1,31 Millionen Tonnen abwarf, was insgesamt 2,77 Millionen Tonnen entspricht, von denen 51,1% auf Deutschland abgeworfen wurden. Zusätzlich zu den direkten Schäden, die der deutschen Industrie und Luftwaffe zugefügt wurden, war die Wehrmacht gezwungen, Millionen von Männern, Zehntausende von Waffen und Hunderte von Millionen Granaten in einem verzweifelten Versuch einzusetzen, die amerikanisch-britische kombinierte Bomberoffensive zu stoppen.

Von Januar 1942 bis April 1943 wuchs die deutsche Rüstungsindustrie um durchschnittlich 5,5 % pro Monat und bis zum Sommer 1943 brachte der systematische Angriff alliierter Bomber auf die deutsche Industrie den Anstieg der Rüstungsproduktion von Mai 1943 bis März 1944 zum Erliegen. Auf der Ministertagung im Januar 1945 stellte Albert Speer fest, dass seit Beginn der Intensivierung der Bombardierung wegen der Bombardierung 35% weniger Panzer, 31% weniger Flugzeuge und 42% weniger Lastwagen produziert wurden als geplant. Die deutsche Wirtschaft musste riesige Mengen an Ressourcen von der Ausrüstung für die Kampffronten abwenden und sie stattdessen zur Bekämpfung der Bombenbedrohung einsetzen. Die Intensivierung der nächtlichen Bombardierungen durch die RAF und der Tageslichtangriffe der USAAF trugen zur Zerstörung eines großen Teils der deutschen Industrien und Städte bei, was die Nazi-Wirtschaft im Winter 1944/45 zum Zusammenbruch brachte. Zu dieser Zeit hatten die alliierten Armeen die deutsche Grenze erreicht und der strategische Feldzug wurde mit den taktischen Kämpfen um die Front verschmolzen.

Der Luftkrieg dauerte bis April 1945, als die letzten strategischen Bombenangriffe geflogen wurden, und endete mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945.

The Defence of the Reich (German: Reichsverteidigung) is the name given to the strategic defensive aerial campaign fought by the Luftwaffe air arm of the combined Wehrmacht (armed forces) of Nazi Germany over German-occupied Europe and Nazi Germany during World War II. Its aim was to prevent the destruction of German civilians, military and civil industries by the Western Allies. The day and night air battles over Germany during the war involved thousands of aircraft, units and aerial engagements to counter the Allied strategic bombing campaign. The campaign was one of the longest in the history of aerial warfare and with the Battle of the Atlantic and the Allied Blockade of Germany was the longest of the war. The Luftwaffe fighter force defended the airspace of German-occupied territory against attack, first by RAF Bomber Command and then against the United States Army Air Forces (USAAF) in the Combined Bomber Offensive.

In the early years, the Luftwaffe was able to inflict a string of defeats on Allied strategic air forces. In 1939, Bomber Command ot the Royal Airforce was forced to operate at night, due to the extent of losses of unescorted heavy bombers flying in daylight. In 1943, the USAAF suffered several reverses in daylight and called off the offensive over Germany in October. The British built up their bomber force and introduced navigational aids and tactics such as the bomber stream that enabled them to mount larger and larger attacks with an acceptable loss rate. The USAAF introduced the North American P-51 Mustang, a fighter capable of escorting the USAAF bombers to and from their targets in daylight. With new fighter tactics, the Eighth Air Force nickname "Mighty Eight" gained air supremacy over Nazi Germany by the spring of 1944 against the Luftwaffe.

American strategic bombing raids in June and July 1944 seriously damaged 24 synthetic oil plants and 69 refineries, which halted 98% of all of Germany's aviation fuel plants and dropped monthly synthetic oil production to 51,000 tons. After these attacks, recovery efforts in the following month could only bring back 65% of aviation fuel production temporarily. In the first quarter of 1944, Nazi Germany produced 546,000 tons of aviation fuel, with 503,000 tons came from synthetic fuel by hydrogenation. Aviation fuel stock reserves had since dropped to 70% in April 1944, to 370,000 tons in June 1944, and to 175,000 tons in November. Deliberate targeting of German oil and fuel production led to chronic fuel shortages severe curtailment of flying training and further accelerated deterioration in pilot quality steadily decreased the Luftwaffe's fighting capacity in the last months. By the end of the campaign, American forces claimed to have destroyed 35,783 enemy aircraft and the RAF claimed 21,622, for a total of 57,405 German aircraft claimed destroyed. The USAAF dropped 1.46 million tons of bombs on Axis-occupied Europe while the RAF dropped 1.31 million tons, for a total of 2.77 million tons, of which 51.1% was dropped on Germany. In addition to the direct damages incurred by Germany's industry and air force, the Wehrmacht was forced to use millions of men, tens of thousands of guns, and hundreds of millions of shells in a desperate attempt to halt the American-British Combined Bomber Offensive.

From January 1942 to April 1943, German arms industry grew by an average of 5.5% per month and by summer 1943, the systematic attack against German industry by Allied bombers, brought the increase in armaments production from May 1943 to March 1944 to a halt. At the ministerial meeting in January 1945, Albert Speer noted that, since the intensification of the bombing began, 35% fewer tanks, 31% fewer aircraft and 42% fewer lorries were produced than planned because of the bombing. The German economy had to switch vast amount of resources away from equipment for the fighting fronts and assign them instead to combat the bombing threat. The intensification of night bombing by the RAF and daylight attacks by the USAAF added to the destruction of a major part of the German's industries and cities, which caused the Nazi economy to collapse in the winter of 1944–45. By this time, the Allied armies had reached the German border and the strategic campaign became fused with the tactical battles over the front.

The air campaign continued until April 1945, when the last strategic bombing missions were flown and it ended upon the unconditional surrender of Germany on 8 May 1945.